Wieder mal ein Cupfinale verloren. Wieder mal dürfen wir anderen zusehen, wie sie sich Liga und Pokal holen. Weil in Hütteldorf (zu) wenig vorangeht und die Wenns immer noch regieren.

Wenn wenn wenn

Wenn aus unserer gestrigen Startelf alle fit und in Form wären. Wenn Sturm lieber Meister als Cupsieger wird. Wenn Sturm durch die vielen Spiele müde wird. Wenn Lang der Knopf aufgeht. Wenn Burgstaller nicht nur älter sondern wieder der Alte wäre. Wenn wir 3 Grülls hätten. Wenn Hedl Sicherheit ausstrahlte. Wenn wir wenigstens 2 gute, fitte Verteidiger hätten. Wenn Mayulu irgendwie auf irgendwas Lust hätte. Wenn …

Da die meisten Wenns im Sport nicht aufgehen, bleibt für den stolzen SK Rapid Wien unterm Strich nach der Saison mal wieder wenig bis gar nix übrig. Ein erbitterter Kampf mit den Giganten aus Hartberg und Klagenfurt um die Plätze 4 bis 6. Im Cup ganz am Ende „ausgeschieden“. Nachdem man eine Auslosung hatte, die mehr Glück als Verstand bediente.

Neuer Trainer, neues Glück

Der sympathische Herr Klauß hatte einen guten Einstand in Hütteldorf. Die Niederlagen hörten weitgehend auf. Die Mannschaft zeigte sich einigermaßen stabil und resilient. Viele Remis, kleine Siege. Aber keine Siege gegen die Top 3 der Liga.

Bis vor kurzem dann wieder alles begann, schlecht und sogar peinlich zu laufen.

3 Niederlagen gegen Sturm Graz und 1 Debakel gegen den LASK.

Dazu noch ein peinliches, kleinliches Hickhack rundum Spione auf der Tiefgarage und Dauermeckern beim Schiedsrichter. Herr Klauß versuchte ein Spiel zu spielen, das er einfach nicht kann. Das mögen alte ausgekochte Schlitzohr-Trainer beherrschen. Das Verunsichern und Plänkeln. Er kann es nicht. Es passt auch nicht zu ihm. Das können Pacult und Simeone einfach besser 🙂

Es braucht noch viel Veränderung

Blickt man auf unseren Kader, hat man eher weinende als lachende Augen. Weil mit Grüll der mit Abstand beste Spieler geht. Weil mit Querfeld, Hedl, Seidl, Lang die Hochtalentierten zur falschen Zeit aus unterschiedlichen Gründen nicht spielbestimmend sein konnten.

Und Burgi, der Goalgetter des Vorjahrs ist halt heuer auch immer mehr ein Schatten seiner selbst. Er rackert brav, reibt sich auf, die Bälle prallen nur bei seinem first touch gefühlt noch weiter ab als früher. Und er trifft halt nicht mehr so oft. Weil es da und dort zwickt. Und der potenzielle Nachfolger Mayulu hat sicher was drauf. Er scheint nur nicht oft Lust zu haben es zu zeigen. Mit einer lethargischen, apathischen Ausstrahlung bringt er die eigenen Fans mehr zum Verzweifeln als die Gegner.

Trotzdem ist es natürlich gut zu sehen, dass wir immer noch ein paar potenzielle Unterschiedspieler haben. Instabil halt noch. Oder auch unsere Raketen wie Jansson, Seydi, Kaygin. Schnell, gut, aber halt noch weit nicht so weit wie wir es uns wünschen.

Der Ersatz für Grüll macht wirklich Kopfzerbrechen. Er war sehr oft der Einzige, bei dem man das Gefühl hatte, wenn er den Ball hat, geht was. Bei Kerschbaum hatte ich das noch nie. Auch bei Auer nicht, der bei seinen Flanken streut wie eine uralte Schrottflinte.

Cvetkovic ist ein echter Krieger. Leider zu früh zu schwer verletzt. Und jetzt natürlich noch nicht fit für 90 harte Minuten. Ich hoffe wirklich, dass er mal lange fit und ein Anführer bleibt. Berni Zimmermann hat sich im Lavantaler Exil auch noch das Kreuzband gerissen. Hilft uns (oder wem auch immer) auch nicht so bald.

Viel zu tun, Herr Katzer

Ich hoffe, dass Direktor Katzer noch ein bisschen (mehr) Schicker wird und aus Rapid auf Sicht eine starke Mannschaft bauen kann. Man sieht Ansätze im Spiel, aber wirklich gut ist das am Ende der Saison ja auch nicht. Ein schlechter Platz in der Liga. Und kein Cup. Einfach viel zu viele Wenns in Hütteldorf …