Comebaxx? Woow oder lau?

Mit Aufgewärmtem ist das immer so eine ganz eigene Sache. Meist zerschellt dabei die romantische Nostalgie an der harten Realität. Die Erinnerung an gute, erfolgreiche Zeiten wird dann schnell überlagert von einem schalen Beigeschmack des hier und jetzt. Naja, schnell ist er wirklich nicht mehr und irgendwie ist heute sowieso alles viel intensiver geworden und das Trikot trägt er jetzt auch weiter, wohl um das Hüftgold zu kaschieren.

Und trotzdem macht man (also; ich alter Retro-Nostalgiker) sich so seine Gedanken, wenn es interessante Ex-Rapidler wieder Richtung heimwärts zieht. Der Ümit ist nun vorerst mal in Sankt Pölten gelandet. Vermutlich eine gute Wahl. Dort kann er ohne großen Druck zeigen, wie viel noch übrig ist von den herrlichen Ü Ü Ü Zeiten 2008. Zeiten, als der Ümit nicht nur unser altes Hanappistadion in Entzücken versetzte, wenn er am linken Flügel unnachahmlich zu Tempodribblings ansetze. Nun ja, vermutlich passte er nicht ins Beuteschema unserer sportlichen Leitung. Die Verletzungsanfälligkeit zu hoch, das Tempo wohl leider nicht mehr. Aber gut, der Gedanke hätte mir schon gut gefallen, und vielleicht, wenn er ein wirklich gutes Halbjahr im Raiffeisenland spielt, wer weiß …

Beim zweiten Ex-Rapidler war die Situation noch viel verzwickter. Andreas Ivanschitz, dessen Abgang ins Dosenland in den Köpfen mancher (vieler) Rapidler wohl nicht gerade in bester Erinnerung blieb. Unvergessen das ganze Judas-Gerede und Geschrei – sogar beim Länderspiel im Hanappistadion. Aus meiner Sicht keine Erinnerung, die mich als Rapid-Fan besonders stolz macht. Nach durchaus erfolgreichen Stationen in Griechenland, Deutschland, Spanien und den USA, kehrt Ivan nun als zurück – allerdings zu Viktoria Pilsen. Immerhin ein Verein, mit dem ich aktuell bessere Erinnerungen verbinde als die meisten Fans von violett 🙂 Und trotz seiner noch immer unbestritten vorhandenen Klasse, wäre eine Rückkehr von Ivanschitz wohl weder für ihn noch für den Verein wirklich ernsthaft in Frage gekommen.

Ein Wunschcomeback hätte ich allerdings schon noch. Gerade jetzt, wo Veli „Willi“ Kavlak endlich seine Verletzungs-Odyssee hinter sich gebracht zu haben scheint. Für mich ist der Veli einer der besten Rapidler der letzten 10 Jahr. Ein wirklich guter, zentraler Mittelfelder – zumindest bis zum Beginn des ganzen Schulterdramas. Ich wünsche ihm, dass er wieder ganz fit wird und auch fit bleibt. Und, dass er in absehbarer Zeit wieder den Weg zurück zu Rapid Wien findet. Natürlich muss er auch sportlich in 2 oder 3 Jahren noch immer eine Verstärkung darstellen. Emotional wäre er es in jedem Fall. Für mich auch ein Spieler, der die Lücke von SHFG schließen könnte. Nämlich die eines echten Führungsspielers, der die ganzen jungen Talente um ihn herum mit seiner Erfahrung lenken, leiten, aufwecken, beruhigen kann.

Mir ist nämlich der übertriebene Jugendwahn, der heute in den meisten Mannschaften Europas herrscht – nehmen wir Italien mal vornehm aus – schon eher suspekt. Jedes Team vollgepackt mit Supertalenten, Zukunftshoffnungen, großen Versprechen für übermorgen. Alles gut und schön. Die ganz jungen Burschen sind heute auch wirklich oft schon erstaunlich weit in ihrer ballesterischen Entwicklung. Und dennoch bin ich überzeugt, dass ein echtes Siegerteam auch 1 oder 2 erfahrene Leader in seinen Reihen braucht. So wie es SHFG lange Jahre bei uns war. Veli könnte so einer sein – und ich bin überzeugt, er täte nicht nur den Rapidlern auf dem Rasen sondern auch den Fans in vielen Situationen gut. Aber ja, meist kommt es eh anders als man denkt. Schauen wir einfach mal, ob sich diese Wege noch mal erfolgreich kreuzen. (Ich bin dafür:)

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