Gestern mal ein Spiel von einem anderen Platz im Stadion aus gesehen. Die Nähe der LASK Fans war spür- und vor allem hörbar. Nach Sturm und Austria auf jeden Fall in der Liga der stärkste Auswärtssupport. Die Böller waren dennoch mehr als unnötig.

Das Spiel
Unsere Truppe startete stark und dominant. Der Ball lief gut. Wenn auch noch immer im letzten Drittel viel zu umständlich und unkonkret. Das Scheiberlspiel um den gegnerischen Strafraum wirkt noch immer zaghaft und zerbrechlich. Im defensiven Mittelfeld sorgte Youngster Ljubicic für Stabilität und attackierte oft richtig und gut. Der Mann ist in jedem Fall eine sehr gute „Neuverpflichtung“ für die erste Mannschaft.
Das 1:0 war logische Konsequenz einer guten ersten Halbzeit. Der LASK kam kaum vor. Ganz anderes als kurz zuvor im Happelstadion gegen die Austria. Dafür legten die Linzer in der zweiten Spielhälfte richtig zu. Und Rapid baute wieder mal extrem ab. Zaudern und Zögern kennzeichneten unser Spiel vor allem in der Defensive. Erstaunlich wie wacklig z.B. ein Routinier wie Sonnleitner bei einer 1:0 Führung vor heimischen Publikum werden kann. Eigentlich ein Führungsspieler, der jüngeren Teamkollegen Sicherheit geben sollte. Aber damit war er leider nicht alleine – wie in allen Spielen dieser Saison musste Rapid wieder bange 20 bis 30 Minuten überstehen, in denen man sich wunderte, wie schlecht professionelle Sportler performen können. Phasenweise hatte man den Eindruck, dass man von einer Praterwiese spontan 11 Burschen zusammengetrommelt hatte, die sich nicht kennen die und auch noch nie vorher zusammengespielt haben. Ganz subjektiv fragte ich mich bei Boli Bolingoli, warum man so einen Spieler extra aus Belgien verpflichten musste – Spieler dieser Klasse MUSS man auch im eigenen Nachwuchs haben. Offensiv völlig planlos umhersprintend mit horrenden Zuspielen und defensiv so leicht zu überspielen wie ein 7 jähriges Kleinkind. Höhepunkt das Herumstehen mit Sonnleitner, bei dem Boli auch noch Bruno den Pass in den Lauf legte. Gottseidank war Strebinger gestern 90 Minuten voll auf dem Posten – ein sicherer Rückhalt.
In dieser Phase hatten wir großes Glück, dass der LASK zwar ein sehr ambitionierter Aufsteiger aber keine abgebrühte Klassemannschaft ist. Schobesberger sorgte nach seiner Einwechslung schnell wieder für Lichtblicke und ein einfaches, dynamisches gutes Offensivspiel. Der Junge macht wirklich Mut und sorgt für Vorfreude. Wie Joelinton kurz vor Schluss alleinstehend eine 100% ige Chance vernebelte verbietet fast jeden Kommentar. Dass solche Spieler Gehalt beziehen versteht man kaum.
Umso wichtiger, dass Herr Bickel endlich für neue Offensivkraft sorgt. Joelinton und Kvilitaia sind leider eher unzureichende Optionen – von Prosenik will ich gar nicht sprechen. Wobei man bei Joe schon noch immer das Gefühl hat, dass da was kommen kann, wenn der Knopf aufgeht. Aber der ist schon ziemlich lange zu. Ob Mensah, der zuletzt immer kolportiert wird, das wirklich „alleine“ richten kann – naja.
Ja, so war das Spiel gestern ein ganz kleiner Schritt in die richtige Richtung. Hoffen wir, dass wir in den kommen Partien auswärts weiter Punkte sammeln. In Schobi we trust 🙂