Mit dieser „sportlichen Leitung“ verlieren wir noch ein Jahr.

Gogos Meisterleistung.

Für das heutige Spitzenspiel gegen den Serienmeister aus Salzburg hatte unser eben erst einstimmig verlängerter Cheftrainer eine wirklich tolle Idee für unsere Defensive. Diese Idee war so toll, dass wir nach 26 Minuten dann auch 0:3 hinten waren. Unser ausgebuffter Taktikfuchs auf der Cheftrainer-Bank hatte sich wieder was Superes einfallen lassen – und die teilnahmslos und pomadig agierende Mannschaft, die er ja angeblich höchstpersönlich so viel besser gemacht hat, hat sein „Konzept“ großartig murksend und gleichgültig gurkend umgesetzt.

Apropos: Wo waren denn heute die vielen Spieler, die unser Trainer schon so viel besser gemacht hat? Ist es vielleicht doch auch nur eine Frage der launischen Tagesform? Hängen Rapids Erfolge nicht halt einfach davon ab, ob Schwab oder Murg oder Schaub einen guten Tag erwischen oder eben nicht?

Dabei war das Wetter hervorragend für einen packenden Schlager, die RapidFans machten so richtig Dampf, es war schon vor dem Spiel so richtig laut – ganz starke Leistung (abgesehen von der Tatsache, dass ich kein Verständnis dafür habe, dass man Mateschitz´Mutter beledigen muss  – Muttertag hin oder her). 

Gegen die ja lange Zeit dreifach-belasteten und sicher ganz müden Bullen sah unsere einfach-belastete Truppe von Beginn an ganz alt aus. Das Spiel ungenau und fehlerhaft in der Defensive und völlig planlos in der Offensive. Man hat bei Djuricins Truppe immer wieder den Eindruck, dass die Spieler keinen Plan haben, keine Laufwege im Schlaf beherrschen und variieren, sie sehen immer wieder aus, als würden sie sich heute das erste Mal treffen. Wenn was Gutes passiert, dann sind es halt Einzelaktionen von Schwab, Murg oder Schobesberger aus ihrer individuellen Klasse heraus.

Rapids aktuelles Glaubensgebot: Hände falten, Goschen halten. 

Wenn man sich aber aktuell über die immer wiederkehrenden Unspiele (neulich auch gegen Sturm) wundert (und ärgert), dann berauscht sich unsere sportliche Führung in ihren Rechtfertigungen an  Platz 3 (!) und der makellosen DerbyBilanz gegen die Veilchen. Man berauscht sich dann an den Punkten, die man gegen Pölten, Wolfsberg und andere Sub-Performer gesammelt hat.

Man sollte sich aber eher mal unsere desaströse Bilanz gegen die Salzburger, gegen Sturm und gegen die Admira (bevor diese Mannschaft sich ausverkaufte und zerfiel) ansehen. Denn um besser zu werden, sollte man nach oben schauen und sich nicht an Siegen und Toren gegen Wolfsberg & Co. „aufgeilen“. 

Wenn man mal die aktuelle Horrorsaison der Violetten (freudig) betrachtet und den merkwürdigen “Rapidkomplex“ des starken Aufsteigers aus Linz hernimmt, dann kann man sich über die Punkte und Siege heuer natürlich freuen, aber es muss auch klar sein, dass einem vor allem der LASK diese Gefallen auch nicht permanent weiter machen wird. Wir “kämpfen“ aber mit diesem Aufsteiger noch immer um Platz 3 (obwohl wir sie ja 4 mal besiegten). Oha!

Diese sportliche Führung kostet uns Zeit und bringt nur Mittelmaß.

In kongenialer Kombination mit dem schläfrigen Sportdirektor („Staff hier und Staff da … blabla“) bringt uns die sportliche Leitung auf einen bedenklichen Holzweg ins Mittelmaß. Man relativiert die sportlichen Unzulänglichkeiten mit hanebüchenen Argumenten, faselt von Glück und Pech, Lattentreffern und guten Stürmern, die halt nicht treffen u.s.w.

Ein großer sportlicher und spielerischer Masterplan – Fehlanzeige. Man grundelt halt weiter hinter Salzburg, Graz (und bald wohl auch hinter Linz) her und berauscht sich stattdessen an Siegen gegen die Teams aus dem Tabellenkeller. Man hofft auf gute Tagesverfassungen der letzten guten Kickern im Kader.

Als Argumente für die starke Performance von Herrn Bickel müssen dann immer Galvao und Boli „herhalten“. Ja, in der Tat – das waren gute Transfers. Es gab allerdings auch die Mega-Flop-Leihe Petsos (wofür bitte braucht man diesen Unkicker?) und das selbsternannte Mentalitätsmonster Berisha, der mit Schaum vor dem Mund die Linie auf und abrennt. Der Rest der Unkicker aus dem Kicker wurde schnell mal irgendwohin verliehen – und kommt jetzt im Sommer zurück. Was wird dann aus Jelic?

Ich weiß es nicht, aber nach dem auf dem Rasen Gezeigten, vermute ich mal ganz stark, dass Djuricin seine Kicker kampfkaugummikauend mit den Worten “Habts Spaß, giggts ordentlich und spüts eicha Spü!“ aufs Feld schickt.

Mit dieser langatmigen, schlecht ausgeführten Variante von ranzigem und planlosem “Ballbesitzfußball“ werden wir Salzburg nie die Stirn bieten können. (Und vermutlich nicht mal Sturm). Fragt doch mal bei Adi Hütter nach, wie er es schaffte, in Bern etwas aufzubauen und so den übermächtigen Geld-Baslern heuer den Titel abzuluchsen. Bis September 2016 war ja Bickel dort eh dabei, oder? Aber was – wozu brauchen wir Plan, Kompetenz und Konsequenz – wir haben ja Djuricin und Bickel.

P.S.: Gut, dass ich mein Abo schon vorgestern verlängert habe. Nach heute würde ich wohl noch etwas länger nachdenken.

Aber was soll´s, man bleibt immer Rapidler. Egal wie gleichgültig und planlos die aktuelle sportliche Führung auch gerade ist. Ich juble, lebe und leide seit 1988 mit meinem Verein:) Und sicher auch noch weiter. 

 

 

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