Der grüne Patient

Besserung leider noch nicht in Sicht

Wenige Tage sind seit dem neuerlich gegen die Dosen verlorenen Cupfinale vergangen. Davor und danach gab es ganz seltsame 3:4 und 4:3 Ergebnisse. Und wenn man jetzt mal von möglichen Schuldzuweisungen an den merkwürdigen Cup Schiedsrichter absieht, zeigte dieses Finale einmal mehr sehr gut, warum unsere Rapid in dieser Saison nichts, aber auch wirklich gar nichts, erfolgreich zu Ende bringen kann.

Diese Truppe ist von vorne bis hinten – Ausnahme Sonnleitner – von völliger Wurschtigkeit durchsetzt.

Es ist so gut wie keiner dieser Spieler bereit, einen Schritt mehr zu machen für den Erfolg. Sie verdienen sicher gut, leben gut in Wien und mit einer guten Einzelleistung hin und wieder schafft man es in der Regel ja auch zu einem Zweitligisten nach Deutschland – Vervielfachung des Gehalts inklusive.

Und ja, auch Murgi, Schobi, Lubi und Knasi werden es schon schaffen, irgendwann irgendwo zwischen Erzgebirge Aue und Sandhausen zu landen. Und vielleicht haben sie dort dann auch Trainer, Betreuer, Kollegen oder die eigene Erkenntnis, dass es nicht reicht, eh ein „recht brauchbarer Zupfer“ zu sein. Sondern dass man für seinen Sport auch leben muss, wenn man wirklich was erreichen will. Und nicht nur den zweiten Platz im heimischen Cup und das Untere Playoff.

Unser Prinzip der eingeschlafenen Füße

Es gibt Mannschaften, die machen Stress. Die setzen ihre Gegner unter Dauerstress. Immer wieder und überall. Das bringt oft mal Erfolg, garantiert ihn aber natürlich nicht. Wenn man sah, was Liverpool unlängst in Barcelona aufführte, war das schon recht „lustig“ zu verfolgen. Vor allem da die Katalanen auch nicht so recht wussten, wie ihnen geschah. Nun, das Ergebnis ist bekannt. Barca gewann 3:0 – auch und vor allem dank Messi – und Liverpool fuhr mit leeren Händen nach Hause.

Aber es geht auch gar nicht um die gstopften Milliarden-Teams, die sich Qualität halt einfach sowieso wie nix zukaufen können.

Es geht um den Zugang zum Spiel. Es geht darum, alles reinzuwerfen in die Waagschale, was man hat. Es geht darum, das Zepter in die Hand zu nehmen – von Anfang an. Wenn mein Team so spielt, genau so, dann verzeihe ich ihnen ein Remis und eine Niederlage auch gerne. Weil sie mehr laufen als die Gegner und aktiv das Spiel dominieren wollen. Natürlich wird das von Kontrahenten auch bekämpft und auch bezwungen. Natürlich gibt es Mittel und Wege, diese Mannschaften sich clever totlaufen zu lassen.

Aber diese Niederlagen ab und zu nehme ich viel lieber in Kauf als unsere Remis und Pleiten, die man sich mit eingeschlafenen Füßen selbst erkämpft.

Rapid muss stressen, stressen, stressen

Es muss doch (wieder) der Stil von Rapid sein, aggressiv und aktiv und dominant zu spielen. Wir müssen wieder viel mehr und viel intensiver, schneller laufen als unsere Gegner. Sie müssen spüren, dass wir da sind. Wir müssen sie einfach andauernd stressen.

Dieser sogenannte „Ballbesitz-Fußball“ passte doch nie nach Hütteldorf. Der ist doch eher ganz woanders in Wien zuhause. Rapid war doch bitte nie die Mannschaft, die sich minutenlang den Ball zuschiebt, um so langsam nach und nach zum Erfolg zu kommen. Und sie beherrschen diesen Stil ja auch nicht. Denn sie spielen sich normalerweise den Ball ja so lange zu, bis ein Gegner zu nahe kommt und einer unserer Innenverteidiger den Ball sowieso wieder blind nach vorne drischt.

Symbolfigur Kapitän

Leute, die sich exponieren, werden auch mehr kritisiert wenn es mal nicht so läuft. Das liegt in der Natur der Sache. Natürlich spielt bei uns keiner im Kader wirklich gut. Auch Strebinger hat jetzt voll das Formloch erwischt. Der Sonni wird sein Herz immer am rechten Fleck haben und genau solche Spieler braucht es auch. An seinem Kampfgeist und seinem Einsatz sollten sich alle ein Beispiel nehmen. Aber rein fußballerisch hat es halt auch einen Grund, warum er es nie in eine ganz große Liga geschafft hat.

Und so symbolisiert unser Kapitän wirklich perefekt, was bei unserem Kader nicht stimmt. Ja, er trat ein schweres Erbe an, indem er die Schleife vom Fußballgott höchstselbst übernahm. Und mit jedem Tag wurde es klar und klarer: das ist kein Leader.

Angefangen von den drögen, depressiven, langweiligen Statements für die Presse. Mit den immer und immer wieder gleichen Floskeln musste er sich nach jeder Niederlage wieder an die eigene Nase fassen und so weiter und so fort.

Aber vor allem auf dem Platz hatte und hat man permanent das Gefühl, der ist nicht fit, der ist nicht aktiv, der ist nicht spritziger und schneller als der Gegner. Es war ein behäbiges Herumgetapse, ein plumpes Foulen weil man halt wieder mal zu spät dran war. Es war nie ein Verkörpern des unbedingten Siegeswillens. Denn da gehört mehr dazu als schön die Faust zu ballen. Es muss die Dominanz verkörpert werden.

Ich persönlich hoffe, dass unser „Kapitän“ bald von diesem Schleifenleiden erlöst wird. Ich wünsche ihm persönlich nur das Beste und dass er vielleicht bei einem Aufsteiger oder einem Fast-Absteiger in seinem Traumland Italien noch mal sein ballesterisches Glück findet.

Ich kann nur ihn und das was er für Rapid verkörpert einfach nicht mehr sehen. Dieses dauertraurige, schlurfige, behäbige, Ausreden suchende, floskelnde Gekicke und Gerede bringt nix. Gar nix.

stefan-schwab-600

Ausmisten! Je früher desto besser!

Auf unseren Trainer kommt natürlich die Herkules-Aufgabe zu, diesen Stall jetzt auszumisten und eine Rapid-Mannschaft aufzubauen, die diesen Namen auch wirklich wieder verdient. Viel dürfte aus dem jetzigen Kader ja dann nicht übrig bleiben.

Aber ich glaube, sehr viele Fans haben die Nase jetzt endgültig voll. Von den Holzfüßen genau so wie von den Buben mit ach so viel „Potenzial“, das sie halt nur 5 mal im Jahr andeuten, wenn Europa zuschaut.

 

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