Fast am Ende einer schwierigen Saison. Vor einem spannenden Sommer und einer extrem wichtigen Spielzeit, die zeigen kann, wohin der Weg führen wird. Zeit für ein Resümee zu unserem aktuellen Kader aus Sicht eines Fans.
#2 Defense: Unsere Verteidiger
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Mario Sonnleitner. Christopher Dibon. Thomas Schrammel. Maxi Hofmann. Mario Pavelic. Stephan Auer. Manuel Thurnwald. Maximilian Wöber.
Unser Abwehrbollwerk war diese Saison leider mitunter brüchig und wacklig. Wobei das natürlich nicht nur der Verteidigung „angelastet“ werden kann. Das gesamte Defensivverhalten war ziemlich durchwachsen. Das einzige, das unter Canadi schon irgendwie spürbar besser und sicherer wurde. Regelmäßige verletzungsbedingte Ausfälle gaben der Mannschaft aber auch nicht eben mehr Stabilität. Alles in allem eine äußerst durchwachsene Saison – auch für unsere Defensive.
Mario Sonnleitner wurde von Mike Büskens in der ersten Hälfte der Saison nicht einmal mehr ignoriert. Ersatzbank und Tribüne wurden zur Heimat des Innenverteidigers. Wie es wohl seine Art ist, blieb Sonnleitner in der Öffentlichkeit ruhig und pflichtbewusst. Auch wenn man sich vorstellen kann, wie eine derartige Degradierung auf den Vize-Kapitän wirken muss. Zurück auf dem Feld, machte Mario S. seine Arbeit so wie er sie immer machte in seinen Jahren bei Rapid. Staubtrocken und solide. Seine Geschwindigkeit ist nach wie vor einer seiner größten Vorzüge. Kopfballstärke detto. Wenn er gebraucht wurde, spielte er das was er kann. Einer der guten Innenverteidiger der Liga. Im Nationalteam ebenso wie als Legionär bis dato eher nicht gefragt.
Christopher Dibon war diese Saison ohne Zweifel bisher der stärkste Innenverteidiger der Mannschaft. Leider immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen, organisierte er unser 3-er oder 4-er Kette und half sogar auf der 6-erPosition aus. Was eher eine nicht so gute Idee war. Aber der Herr Canadi wusste sicher, warum. Nahezu allen typischen Floskeln wird Dibon daher gerecht – egal ob Fels in der Brandung, Turm in der Schlacht oder sonstwas – er war es. Und bleibt hoffentlich auch weiterhin das Herz der grünweißen Defensive.
Thomas Schrammel war auch wie immer – wenn er fit war – ein solider linker Flügel. Mal ein bissl besser, mal ein bissl schlechter. Aber eigentlich immer sehr brauchbar. Ein Spieler, den man im Kader braucht, abseits der sogenannten „Stars“ oder „Talente“. Ein guter, verlässlicher Fußwerker.
Maximilian Hofmann. Sorry, einer jener Spieler, mit denen ich als Fan leider gar nichts anfangen kann. Dass er Rapid kurz auch als Kapitän aufs Feld führen musste/durfte, war sicher Zeichen seiner Loyalität. Aber für mich Ausdruck mangelnder Kadertiefe.
Mario Pavelic wieselte permanent rechts die Outlinie auf und ab. Rausgekommen ist dabei mitunter wenig. Ich weiß nicht, ob er überspielt ist, aber er machte oft einen ausgelaugten, müden Eindruck. Was ihn nicht davon abhält, immer weiter zu laufen. Einer jener „merkwürdigen Spieler“, wo ich mir nie ganz sicher bin, ob das jetzt schon alles ist. Oder ob da noch was kommt. Ob da nicht noch viel mehr Potenzial schlummert. Das aber weder er noch einer der zahlreichen Trainer diese Saison wirklich rausholen konnten. Ich warte immer darauf, dass er mal explodiert und konstant zeigt, was wirklich geht. Aber irgendwie bleibt eigentlich alles immer gleich. Eh okay halt. Mit gelegentlichen leichten Ausreißern nach oben.
Stephan Auer. Ein weiterer Kicker, mit dem ich gar nichts anfangen kann. Die Trainer schätzen den polyvalenten Burschen wohl ungemein. Und die müssen´s ja wissen. Mich nerven mangelnde Ballbehandlung, Stellungsfehler und Fehlpässe einfach.
Manuel Thurnwald war vor allem in der Europa League für mich ein Lichtblick. Ungestüm und ungeschliffen noch zwar, aber immer mit einem erfrischenden An- und Auftritt. Man hofft einfach, dass da noch viel mehr kommt. Wie es so schön abgedroschen heißt, ein Versprechen für die Zukunft. Hoffentlich wird was draus.
Christoph Schösswendter hat eine ganz eigenartige Saison hingelegt. Am Anfang, frisch von der Admira gekommen, stellte er gleich mal und auch regelmäßig seine Torgefährlichkeit mit dem Kopf unter Beweis. Dann warfen ihn Verletzungen und die unglaubliche Wertschätzung durch Herrn Canadi ziemlich weit zurück. Ist für mich als Zuschauer ein interessanter Typ. Bewegt sich nicht rasend schnell, aber oft ziemlich richtig. Und scheint trotzdem in Hütteldorf eher am Abstellgleis zu stehen.
Maximilan Wöber hat aus meiner Sicht sehr viel davon, was es braucht, um ein Stamm-IV bei Rapid zu werden. Der junge Bursche macht wenig Fehler, verliert kaum Zweikämpfe und liefert laufend Talentproben ab. Macht Spaß, zuzuschauen. Hoffentlich bleibt er noch eine Weile in Hütteldorf und folgt nicht gleich dem Ruf von Geld und/oder Berater. Legionär kann er in 2 Jahren noch immer werden. Dann hat er weiter Erfahrung gesammelt … und kann nach Bremen oder sonstwo hingehen.
Fazit
Nicht wirklich gut, nicht wirklich schlecht. Durchschnitt halt. So erlebte ich unsere Kerndefensive im Verlauf dieser Spielzeit. Zentral ist die Verteidigung eigentlich recht gut besetzt. Mit Dibon, Wöber, Sonnleitner, Schöss hat man als Trainer für heimische Ligaverhältnisse sicher 4 gute Leute zur Verfügung. Auf den Außenpositionen schaut´s schon eher düster aus. Schrammel und Pavelic recht solide, Thurnwald noch ziemlich unerfahren. Und dahinter wird´s eher finster. Wenn der eidgenössische Sportdirektor also im Sommer doch wider erwarten ein bissl zu viel Geld haben sollte, wäre das sicher gut in „defensive Flügel“ investiert. In der boulevardesken Ballwertung ergäbe das bei mir 3 von 5.