Alter Unkick mit „neuen“ Unsitten
Fußball mal kurz abseits unseres Vereins. Da in Russland ja in den letzten Wochen auch ein kleines Turnier in dieser Sportart stattfand. Alles in allem sicher keine Weltmeisterschaft, die sportlich als besonders wertvoll in die Geschichte eingehen wird – von manchen lustigen Überraschungen mal abgesehen. Es waren viele laue und öde Spiele dabei.
„Kleinere“ Nationen haben gelernt, gut zu verteidigen und die „großen“ Nationen sind noch auf der Suche nach Lösungen, die dichten, engen, laufstarken Ketten zu überwinden. Prominente Teams wie unser Nachbar Deutschland fanden darauf gar keine Antwort und fuhren sang- und klanglos nach Hause. Manche überspielten Stars, die um irrwitzige Summen zwischen Vereinen hin- und hertransferiert wurden und werden, mimten daraufhin für 2 Tage den traurigen August. Um dann allerdings einen Tag später schon ihre sozial-mediale Gefolgschaft via Instagram mit protzigen Bildern von protzigen Booten und protzigen Dessous-Model-Freundinnen zu „erfreuen“. Ja ja, so nachhaltig trauern die gehypten Buben halt. Ganz nah an den Gefühlswelten der Fans dran.
Und wie schon die K.O. Phasen der letzten europäischen Clubwettbewerbe, zeigte auch diese Weltmeisterschaft in vielen Spielen wieder die hässliche Visage des modernen Fußballs.
Die Rudel der Dodel
Es ist leider eine Unsitte, die mehr und mehr überhand nimmt, und gegen die FIFA und UEFA endlich klare – und konsequent durchgezogene– Regeln etablieren müssen. Denn es gibt so gut wie kein Spiel mehr, in dem nicht nach so gut wie jeder, auch noch so kleinen, Entscheidung ein Rudel von Kickern auf den Schiedsrichter losstürmt. Und dann wird gepöbelt, gestikuliert und gebrüllt, was das Zeug hält. Versucht ein Schiedsrichter den aufgebrachten Dodel-Haufen wegzuschicken, wird das natürlich ignoriert. Minutenlange Rudelbildung nach den nichtigsten Entscheidungen scheint mittlerweile zum „guten Ton“ zu gehören.
Eine ganze Horde von zuapeckten Dodeln mit klassischen 0815-Proleten-Matten belagern für Minuten den Schiedsrichter, lähmen das Spiel und langweilen mittlerweile jeden Fan.
Besonders großartig tun sich dabei natürlich immer wieder die sogenannten „Aggressive Leader“ der einzelnen Truppen hervor – Prototyp Oberdumpfmatte Sergio Ramos: Ab Minute 1 kommentiert er jede – und ich meine wirklich jede – Entscheidung des Schiedsrichters. Vom seiner Meinung nach falsch gepfiffenen Outeinwurf bis zur vermeintlich unkorrekten Abseitsentscheidung – immer abfällige Gesten und Pöbeleien. Er ledert los was das Zeug hält, steigt natürlich auch rein wie ein Henker und gibt´s einen Pfiff gegen ihn, baut er sich sofort auf vor dem Unparteiischen auf und brüllt los.
Und natürlich sind Typen wie Ramos auch die ersten, die – Führung des eigenen Teams vorausgesetzt – bei jeder Berührung durch den Gegner sofort „1000 Tode sterben“. Dann liegen sie minutenlang auf dem Rasen und müssen sich behandeln lassen – diese austrainierten Topathleten, die von einem zarten Windhauch wie vom Blitz gefällt werden.
Sonderfall Neymar
Der König der gehypten Übersteiger-Buben, der Brasilianer Neymar, ist natürlich ein eigene Kategorie für sich. Und das hat er auch bei dieser WM wieder eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Für jedes Training eine neue Frisur, bei jeder Feinberührung spontane Nahtoderlebnisse und eine ranzige theatralische Dramatik, die jedem unterklassigen Schmierenkomödianten zu höchsten Ehren gereichen würden. Das Bübchen ist pures Marketing, da geht es nur mehr Nike-Millionen, Transfer-Unsummen und Follower-Zahlen. Wie dieser windige Zwerg kickt, ist schon lange nicht mehr wichtig. Darum kickt er ja schon ein Jahr in der zweitklassigen französischen Liga, wo er dann Spiel für Spiel holzgeschnitzte Provinzverteidiger austanzen darf, damit PSG mit seinem irrwitzigen Budget auch – Überraschung! – das Double holen kann. Und bald wohl geht das Drama in Madrid weiter.
Neymar ist wirklich die „perfekte“ Verkörperung von allem, was im heutigen Fußball so schief läuft. Abgehoben, gierig, arrogant, wehleidig und dumm.
Damit wir uns nicht falsch verstehen. Auch früher wurde reklamiert, viel reklamiert – doch irgendwann war´s dann bei einem energischen Schiedsrichter auch wieder gut. Und natürlich machen Schiedsrichter in jedem Spiel Fehler, das passiert, ist menschlich, regt einen auch auf. Aber man muss einfach mal die Kirche im Dorf lassen. 15 Minuten Rudel-Bildung pro Spiel ist einfach ein Witz. Und hier ist endlich Konsequenz gefordert.
Kriegt Ramos gleich in der 3.Minute für seine erste Pöbelei die Gelbe und in der 10. Minute für seine Brutal-Attacke Gelb-Rot, dann hat das Signalwirkung. Kriegt jeder der 5 pöbelnden Proleten, die den Schiedsrichter bedrängen, gleich mal konsequent Gelb, ist bald Schicht im Schacht. Oder Teams wie Kolumbien haben halt nach 30 Minuten nur mehr 8 Mann auf dem Feld. Ihr Problem.
Aber Konsequenzen müssen dringend und zwingend folgen, sonst bringen diese gehypten Influencer mit ihrer sauschlechten Erziehung noch den Fußball um.
Auf den Punkt gebracht. Da fehlt es den Unparteiischen leider stets an der Konsequenz, solche Nasen mal vorzeitig zum Duschen zu schicken.
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