Gerade noch mitten in der Geister-Meister-Gruppe dabei, schweifen die Gedanken natürlich auch schon in die Zukunft von Rapid. Wie geht es weiter mit dieser Mannschaft? Welchen Einfluss hat die Causa Corona auf die nächsten Jahre? Wie groß wird der wirtschaftliche Verlust durch die äußeren Umstände. Und da plagen mich als Fan der Grünweißen ab und zu doch Albträume, hin und wieder kurz unterbrochen von einem kurzen Wunschtraum zu unserer sportlichen Entwicklung.
Status quo
Oberes Playoff heuer, Unteres Playoff letzte Saison. Tabellarisch haben wir uns auf jeden Fall verbessert. Defensiv macht die Mannschaft auch einen gefestigteren Eindruck. Spielerisch nach vorne und effizient im Abschluss (ohne Taxi) hapert es noch gewaltig. Da sind die Spiele oft noch grausam anzusehen. Vor allem Knasmüllner aber auch Kitagawa sind zu oft die personifizierte Ungefahr, auch die Kopfballtreffer nach Standards von Sonni, Dibon oder Müldür fehlen (natürlich). Von einem dominanten offensiven Spiel ist Rapid meiner Meinung nach meilenweit entfernt.
Was aber zumindest wieder positiv stimmt, sind die Jungen, die nach und nach (verletzungsbedingt) in das Team eingebaut werden. Greiml, Arase, Velimirovic und Demir geben mehr als Talentproben ab. Vor allem Greiml und Demir sind wirklich richtig gute junge Verstärkungen. Aber auch Arase zeigt immer wieder, was in ihm steckt.
Alles in allem, das können Kundigere und Berufenere sicher viel besser einschätzen, zeigt für mich die Kurve schon eher in die richtige Richtung. Auch wenn noch lange nicht alles so ist, wie ich es mir von meinen Grünen wünschen würde. Aber wie geht es weiter? Und jetzt beginnt die Diskrepanz zwischen Wunschtraum und Albtraum.
Wunschtraum
Der Kern der Mannschaft kann gehalten werden. Die Jungen wie Demir, Greiml, Velimirovic, Arase, Savic, Wunsch können sich nach und nach gut weiter entwickeln. Vorne trifft Taxi weiter, Kitagawa macht den nächsten Schritt und auch Kara findet sich in der obersten Spielklasse langsam zurecht und wird auch dann eingesetzt wenn er gebraucht wird (und nicht auswärts gegen den LASK). Murg findet nach Genesung wieder zu seiner Form und Sonnleitner erlebt seinen fünften Frühling. Dazu trennen wir uns endlich von Spielverschleppern, Chancenverneblern und Kaderergänzern wie Schwab, Knasmüllner, Auer etc. Und wir können uns dafür punktuell mit interessanten Spielern auch aus der eigenen Liga verstärken, wie z.B. Rep oder anderen – um nicht gleich Shon Weissmann zu sagen, dessen Weg wohl sicher in eine andere Liga führen wird 🙂 Dann könnte hier ein Gebilde reifen, das in den nächsten Monaten und Jahren nach und nach wieder großen Spaß macht.
Und nach der defensiven Stabilisierung gehen Team und Trainer den nächsten Schritt und entwickeln nach und nach eine dominante, offensive Spielkultur.
Albtraum
Wir verkaufen oder müssen nach der Saison wirtschaftlich bedingt die Spieler verkaufen, die gerade in diesen Zeiten auch für die deutsche Bundesliga (billig!) oder andere Ligen interessant sind. Sprich, Fountas weg, Ullmann weg, Arase weg, Demir weg, Greiml weg, Stojkovic weg, Murg weg, Dibon und Schobesberger geben nach der x-ten Verletzung dann leider doch auf. Und es bleiben uns Schwab, Knasmüllner, Auer und Kara als träge Achse, die fortan unser Spiel tragen soll. Wir würden auch diesen schlimmen Traum überleben, aber halt irgendwo auf den Plätzen 8 bis 10 zwischen Sankt Pölten und Ried.
Und mit dem Kader geht auch die Defensivschlacht weiter und Rapid entwickelt einen kernigen Holzhackerstil. Nach vorn hin bleibt Stückwerk und träääääger Aufbau im Schneckentempo.
FAZIT
Es wird spannend und bleibt mit Sicherheit spannend, wo unser Weg hinführt. Man kann das Beste hoffen und das Schlimmste befürchten. Wahrscheinlich wird´s wohl, wie meist im Leben, irgendein Weg dazwischen. Passt irgendwie generell zu unseren Zeiten, zwischen der neuen Freiheit und der zweiten Welle im Hinterkopf.
Sei´s wie´s sei. Rapid wird es immer geben, Rapid wird es weiter geben. So oder so. GEMEINSAM. KÄMPFEN. SIEGEN.