Gescheitert

Gestern hat Rapid gegen den Wolfsberger AC völlig verdient und leistungsgerecht 1:4 verloren. Es war eine (weitere) Bankrotterklärung unseres Vereins, der immer mehr im Mittelmaß versinkt. Hat man uns jahrelang erklärt, dass wir gegen den übermächtigen Konzern aus Salzburg auf lange Sicht keine Chance habe werden (mehr Geld ist gleich mehr Möglichkeiten und mehr Erfolg), so muss man uns jetzt wohl erst mal erklären, warum wir aktuell auch gegen den WAC keine Chance haben, warum wir gleichauf mit der bankrotten Wiener Austria in der Tabelle rangieren und sogar zwei Punkte hinter dem Aufsteiger aus Klagenfurt liegen. An den finanziellen Mitteln kann das ja wohl nicht liegen, wenn ich mir unser Budget so anschaue.

So schlecht ist unser Kader nicht

Und wenn ich mir unseren Kader so anschaue, so ist die Personaldecke sicher dünn, aber ich sehe da auch aktuelle Teamspieler wie Kara oder Grüll, Teamspieler auf Abruf wie Ullmann und auch die halbe U21-Mannschaft Österreichs plus gute Legionäre wie Fountas oder Stojkovic. Nun kann man den Kader natürlich immer weiter schlechtreden. Aber ich kann als einfacher Fan trotzdem nicht erkennen, warum wir derart chancenlos gegen Truppen auftreten, deren Kader nicht so gut sind wie unserer. Nichts gegen Gugganig oder Wernitznig – aber überlegene Klasse sehe ich in diesen Mannschaften nicht. Ich sehe nur, dass dort ein Team auftritt, das einen klaren Plan und eine klare Philosophie verfolgt. Und das fehlt unserer Mannschaft heuer völlig.

Ich kann als simpler Fan nicht verstehen, dass wir immer wieder das Gleiche versuchen, damit scheitern und es immer und immer wieder weiter versuchen. Hohe Bälle auf Kara und das war es dann. Was anderes fällt unserer sportlichen Leitung nicht ein. Auch wenn so gut wie nie funktioniert. Individuelle Klasse soll die Kastanien aus dem Feuer holen und damit einen Plan ersetzen.

Kühbauer ist gescheitert. Was folgt jetzt?

Folgt man der Untätigkeit unserer Leitung weiter, dann werden noch weitere Niederlagen folgen und wir werden im Frühjahr im Unteren Playoff spielen oder gerade so als Fünfter oder Sechster oben mitgurken. Das kann doch nicht der Anspruch des SK Rapid sein.

Und falls man doch mal über den eigenen Schatten springen sollte, sehe ich schon die Herrn Feldhofer oder Herzog auf uns zukommen. Das mag einen kurzfristigen Trainereffekt bringen (oder auch nicht) – aber auch das wird einen fehlenden, übergeordneten Plan leider nicht ersetzen. Ich bin überzeugt davon, dass Rapid mehr leisten kann und mehr leisten muss als dies derzeit der Fall ist.

Es kann nicht sein, dass in 10 Jahren Liga, die Bullen 10 mal Meister und 10 mal Cupsieger werden. Mit Hirn und Herz und einem klaren Plan muss es doch gelingen, diesen Rückstand zu verringern, die Kraft eines großen Vereins wieder zu entfalten und zumindest in einem Jahrzehnt strukturell auch 2 oder 3 Titel zu holen. Mit der richtigen Führung und einem klaren Neustart.

Ich kann mich sogar in den letzten Jahren daran erinnern, dass ein LASK mit einem Glasner oder einem Ismael auf einmal ein ernstzunehmender Herausforderer der Bullen wurde. Einfach, indem man auf dem Platz wie ein „Dosen-Klon“ auftritt, aggressiv presste und mit enormer Wucht und ordentlicher Power spielte. Nach 22 Runden der Saison 2019/20 z.B. stand der LASK 6 Punkte vor Red Bull. Was dann folgt, wissen wir (Corona, illegales Training etc…). Aber dennoch, es zeigte auch, was möglich ist und dass die Dosen nicht so unschlagbar und unantastbar sind, wie man nicht müde wird uns zu erklären.

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