In diesem Sommer bleibt in Hütteldorf offenbar kaum ein Stein auf dem anderen. Der Kader wird radikal umgebaut. Wo das hinführt, weiß noch keiner. Aber wir Fans hoffen ja bekanntlich ewig und noch ein paar Tage mehr.




Alles neu bei Rapid Wien
Schaut man sich den Kader zu Beginn der letzten Saison an, dann gab es da Fixposten wie Strebinger, Stojkovic, Ullmann, Kara oder Fountas dazu „Newcomer“ wie Ljubicic (Robert) oder Greiml. Alle sind mittlerweile wieder Geschichte. Manche verschenkte man ganz oder fast kostenlos, mancher ging charakterlos durch die Hintertür, andere brachten wenig Ablöse und verschwanden im sportlichen Nirgendwo, um kräftig zu kassieren. Egal. Der Charakter dieses Kaders und dieser Mannschaft war sowieso über weite Strecken mehr als zweifelhaft. Ganz ganz wenige engagierte Auftritte und ganz viele herzlose, gleichgültig runtergenudelte Spiele mit vielen unnötigen Niederlagen gegen sogenannte kleine Gegner.
Und jetzt alles neu?
Stand jetzt (16.Juni) wird es wirklich ein großer Umbruch, wenn man sich die fast täglichen Abgänge und Zugänge ansieht. Einige Routiniers sind schon da, auch einige Perspektivspieler und morgen folgt hoffentlich das Comeback des Guido Burgstaller.
Wer wie gut einschlagen wird, weiß wohl keiner. Wir hoffen mal das Beste und hoffen wieder mal auf einen Aufbruch nach dem Umbruch. Aber eigentlich ist es ja doch auch ziemlich nebensächlich, wie die AUFSTELLUNG nächste Saison ausschaut. Denn auch wenn es banal klingt, aber viel wichtiger ist es, dass endlich eine neue EINSTELLUNG in Hütteldorf (und bei den Auswärtsspielen) Einzug hält.
Mit neuen Fixposten wie Grüll, Burgstaller, Zimmermann, Moormann, Greil, Bajic, Aiwu, Hedl, Pejic o.a. hoffe ich auf mutigen Powerfussball, der Rapid Wien alle Ehre macht. (Und auch den großen Aufdruck auf unserer Brust „WIEN ENERGIE“ ein wenig sinnvoller erscheinen lässt.)
Man sah es gerade sehr gut am Beispiel des Nationalteams. Spieler, die noch vor einigen Monaten feigen Angsthasenfußball Marke Foda spielten, mutierten auf einmal zu mutigen, energiegeladenen Pressingmonstern (zumindest solange die Kräfte reichten). Mit breiter Brust traten unsere Kicker großen Gegner gegenüber statt wie vorher sich selbst kleinzureden, den Gegner großzureden und schon vor Beginn Ausreden für das kommende Scheitern zu präsentieren.
Ein neuer Auftritt
Und das will ich nächste Saison auch von unserer Mannschaft in Hütteldorf erleben. Egal wer RV oder vorne links spielt, egal wer im Tor steht und ob wir 3-4-3 oder 4-3-2-1 spielen, ich will einige Dinge einfach nicht mehr sehen – und hören:
- Kein Jammern über Doppel- oder Dreifachbelastung
- Keine Ausreden mehr nach schlechten Leistungen (VAR, Schiedsrichter, Wetter…)
- Kein ängstliches Großreden der Gegner (wenn wir nicht gerade gegen Liverpool oder Real spielen) Eintracht Frankfurt hätte niemals die Europa League gewonnen, wenn sie vor Barcelona oder West Ham in Ehrfurcht erstarrt wäre.
- Kein feiger Rückzug wenn wir mal 1:0 in Führung gehen. Weitermarschieren!
- Keine Einwechslungen von Kitagawa und Knasmüllner mehr. Es reicht einfach.
- Bitte endlich mehr Spielzeit für Demir. Wir machen uns das größte Talent selbst kaputt und verschenken es dann nächstes Jahr für 100.000 an einen türkischen Klub
- Keine unnötigen, herzlosen Niederlagen gegen kleine Mannschaften, die gegen uns alles in die Wagschale werfen
- Kein 1:1 mehr in einem Wiener Derby. Ich will 4 Siege gegen die Favoritner Pleitegeier sehen.
- Ich will mehr von unseren jungen Wilden und weniger von unserem bekannten Mittelmaß sehen
